PIKO 97252 SBB el. Triebzug RABDe 12/12 3-teilig MIRAGE, rot, Ep. III, DCS
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H0 1:87
Gleichstrom Version DIGITAL und SOUND
Das Modell
Das aus drei Wagen bestehende Modell wird durch stromfüh-
rende Kurzkupplungen verbunden. Die Antriebstechnik wurden
im Mittelwagen zusammengefasst. Dort befindet sich auch
der kräftige Motor, welcher seine Kraft über Kardanwellen auf
alle vier Achsen entfaltet, zwei Schwungmassen kultivieren die
Laufeigenschaften. Für zusätzliche Reibung sorgen zwei diago-
nal auf den mittleren Achsen angeordnete Haftreifen. Eben-
falls im Mittelwagen befindet sich die Hauptplatine mit PluX22-
Schnittstelle. Bei den digitalen Modellen sind diese mit einem
PIKO XP5.1 Decoder ausgestattet. Standardmässig sind alle
drei Wagen mit je einer Innenbeleuchtung versehen. Nebst der
Führerpult- und Führerstandsbeleuchtung ist der modernisierte
Triebzug mit blinkenden Zwangstürschliessungslampen ober-
halb der Einstiegstüren ausgestattet. Dank der kurzgekuppel-
ten Stirnkupplung können mehrere Züge zusammengekoppelt
werden
Das Vorbild:
Strecke und Konzept
Die 1894 eröffnete Linie von Zürich nach Rapperswil am rechten
Ufer des Zürichsees, «Goldküste genannt» diente hauptsäch-
lich dem lokalen Verkehr. Der ab den 1950er Jahren stets stei-
gender Berufspendelverkehr mit über 80 Zügen pro Tag liess
auf der eingleisigen Strecke kaum einen pünktlichen Betriebs-
ablauf zu. Dazu waren die veralteten Stationsanlagen für täglich
200 Zugskreuzungen nicht mehr geeignet und der Ausbau einer
durchgehenden doppelspurigen Streckenführung wurde verwor-
fen. Dafür wurden 1967 auf der Strecke zwei Doppelspurinseln
gebaut, zwischen Küsnacht ZH und Herrliberg Feldmeilen sowie
Stäfa und Uerikon. Als dritter Kreuzungspunkt wurde der Bahn-
hof Zürich Stadelhofen gewählt. Für den Verkehr wurde der bei
den städtischen Verkehrsbetrieben schon längst bewährte «star-
rer Fahrplan» angewendet. Die Züge sollten immer in Intervallen
von 30 Minuten und in der gleichen Minuten-Zeit verkehren.
Für die erwähnten Anforderung war klar, dass nur spezielles Roll-
material mit hohen Beschleunigungsvermögen in Frage kam.
Dieser sollte die 36 Kilometer langen Strecke mit 15 Zwischensta-
tionen in 52 Minuten bewältigen.
Am 26. Mai 1968 wurde die erste S-Bahn in der Schweiz durch die
SBB in Betrieb genommen und 1969 konnte zwischen Zürich und
Rapperswil ein Fahrgastzuwachs von 13% verzeichnet werden.
Diese Linie ist heutzutage ein wichtiger Bestandteil der Zürcher
S-Bahn.
Die Triebzüge RABDe 12/12
Nur spezielles Rollmaterial konnte die strengen Betriebsanfor-
derungen erfüllen, zudem erforderte die kurze Distanz zwischen
den Haltestellen ein hohes Beschleunigungs- und Bremsver-
mögen, darum entschied sich die SBB 1963 nach einem Konst-
ruktionswettbewerb dreiteilige, elektrische Triebzüge mit zwölf
angetriebenen Achsen zu beschaffen. Die Triebzüge waren viel-
fachgesteuert und teilweise wurden bis zu vier Einheiten von
einem Lokführer bedient. Die Fahrzeuge wiesen wagenbauliche
Teile wie bei den Einheitswagen I.
Die zwanzig Züge erhielten die Bezeichnung RABDe 12/12 1101
bis 1120. Zwischen März 1963 und April 1967 wurden, die von den
Firmen, SWP. FFA, SAAS, BBC, GF und Bührle, gebauten Züge
abgeliefert. Um die einzelnen Fahrzeuge zwischen den verschie-
denen Herstellern transportieren zu können wurde der Triebwa-
gen Be 4/6 1615 umgerüstet und mit zwei GF-Kupplungen verse-
hen.
Die Dienstmasse lag bei 170 Tonnen. (Einzelfahrzeuge 57 / 56 / 57
Tonnen), und die Höchstgeschwindigkeit bei 125 km/h. Die drei-
teiligen Triebzüge besassen 56 Sitzplätze in der ersten Klasse, 144
in der zweiten Klasse und 160 Stehplätze. Die Sitze und Innen-
ausstattung entsprachen grösstenteils der EW I-Wagen. Zusätz-
lich war eine 10m2 grosse Gepäckladefläche im mittleren Wagen
vorhanden. Bei den mittleren Einstiegsplattformen in den Endwa-
gen stand eine Metallsäule, welche als Handgriff diente. Im Inne-
ren dieser Säule befand sich das Kabel, welches die 15000 Volt
der Fahrleitungsspannung von der Dachausrüstung zum Trans-
formator unter dem Wagenboden verband.
Anfänglich waren die Züge in einem leuchtenden Weinrot, das
Dach silbrig, später dunkelgrau, lackiert.
Anlässlich der R3 wurden ab 1982 im Innenraum die Glühlampen
im Fahrgastraum durch Leuchtröhren ersetzt. Weitere Verbesse-
rung war der Austausch der Polsterbezüge und der Abteilböden.
Umbau zu RABDe 510
Anlässlich der Anpassung an den RPV-Standard (Regiona-
ler Personenverkehr) wurden die 18 verbleibenden Triebzüge
zwischen 1996 und 2001 umgebaut. Wichtig war, dass während
dem Umbau stets Züge mit bestehender und modifizierter Steue-
rung in Vielfachtraktion fahren konnten. Nebst technischen Ände-
rungen und Neuerungen, wie die komplette Neuverkabelung, die
Lärmverminderung in den Fahrgastabteilen, die Verbesserung der
Führerräume, elektrische Scheibenwischer, Halogen-Frontlampen
etc. wurden die Fahrgasträume als reine Nichtraucherabteile und
die Innenausstattung der 2. Klasse nach Standard der NPZ und
die 1. Klasse nach den DPZ-Wagen angepasst. Dazu wurden die
bestehenden Falttüren durch gelbe Aussenschwingtüren ersetzt
und die beiden Einstiege in der Mitte der Endwagen zu einem brei-
ten Einstieg zusammengefasst. Beim Mittelwagen wurde der mitt-
lere Einstieg gänzlich entfernt und die Gepäcktüre automatisiert.
Die Toilette entfernt und durch einen Behindertenabteil ersetzt.
Alle Züge erhielten das neue NPZ-Farbschema und wurden in
RABDe 510 000-017 umbezeichnet.
Betrieblicher und fahrplanmässiger Einsatz
Provisorische Übernahmen zu Probe- und Sonderfahr-
ten erfolgten ab März 1965 für den 1101 und Mai 1965 für den
1102 mit einer Ablieferung von einem Triebzug pro Monat.
Der 1101 wurde umfangreich auf den Strecken Genève – Lausanne,
Bern – Fribourg – Palézieux und zwischen Bern und Thun getes-
tet und am 29. September wurde die Presse zu einer Probefahrt
eingeladen. Ende Dezember fand dann zwischen Zürich – Meilen
– Rapperswil, nachts, die erste Probefahrt. In dieser Anfangs-
phase fanden auch diverse Sonderfahrten in der Schweiz statt.
Ab dem Fahrplan 1965/1966 wurden die Züge bereits teilweise
auf der Strecke Zürich – Meilen – Rapperswil in Betrieb genom-
men. Man war aber mit dem Einsatz zu optimistisch gewesen,
denn die Beschleunigung im oberen Geschwindigkeitsbereich
musste vermindert werden, da durch die hohe Beschleunigung
die Stromversorgung nicht dafür ausgelegt. Deswegen muss-
ten durch zusätzliche Transformatoren und die Verstärkung
der Traktionsstromrückleitung auf der Strecke ergänzt werden.
Dies wurde von Januar 1967 bis Januar 1968 fertiggestellt und
ab dem Fahrplan 1967/1968 stabilisierte sich die Lage. Dann
wurde auch offiziell die erste S-Bahn der SBB in Betrieb genom-
men. Nun konnten die Züge vollständig auf den Linien Zürich –
Meilen – Rapperswil und über Uster in Doppel- und Dreifach-
traktion verkehren. Zusätzlich ersetze ab dem 1. Juni 1967 ein
RABDe 12/12 die Badezüge zwischen Zürich über Bülach nach
Zurzach den letzten fahrplanmässigen Einsatz des «Roten Pfeils».
Während des grossen Wintereinbruchs im Januar 1968 bewähr-
ten sich die Triebzüge und wurden zwischen Glarus und Linthal
und als Ersatz für den ÖBB «Transalpin» zwischen Zürich und
Basel eingesetzt. Ab dem Fahrplan 1970/1971 wurde der Voll-
betrieb mit 16 Diensten und 20 Triebzüge auf ihrer Stammstre-
cke eingeführt. Einzelne Züge kamen regelmässig auch nach
Linthal, Horgen, Oberdorf, Zurzach und Bülach. Am 18. Januar
1971 prallten zwei Triebzüge (1109 und 1119) zusammen und am
25. März desselben Jahrs die Triebzüge 1113 und 1117 in Uerikon.
Wagen der Triebzüge 1119 und 1117 wurden abgebrochen.
Die erhaltenen Wagen dienten zum Wiederaufbau der Triebzü-
ge 1119 und 1113. Aus dem Mittelwagen 1119/3 entstand 1980 der
Fahrleitungsmesswagen X 50 85 99-73 1106-7.
Ab 1990 fuhren die «Mirage» auf dem neuen S-Bahn Netz der
Stadt Zürich auf der Strecke der S7 Winterthur – Kloten – Muse-
umstrasse – Zürich HB – Meilen – Rapperswil und später auch
auf den Linien S1, S6, S13. Langsam aber sicher wurden die
Triebzüge immer mehr durch zeitgemässes Rollmaterial vom
Schienennetz verdrängt. Zuletzt fuhren sie auf der S14, S16,
dem Pendelverkehr zwischen Wald und Rüti und auf der S24
von Zürich HB nach Horgen-Oberdorf. Durch die Ablieferung
der zweiten Serie der RABe 514 entschloss die SBB anfangs
2008 die «Mirage» aus dem kommerziellen Dienst abzulö-
sen. Eine kleine offizielle Feier zur Verabschiedung fand am 9.
Dezember 2008 im Bahnhof Zürich «Museumstrasse» statt.
Geplant war, dass die Züge den Verkehrsengpass zwischen
Lausanne in Genève übernehmen würden. Nachdem diese
Idee verworfen wurde, war auch kein Einsatz mehr geplant.
Die «Mirage» wurden am 24. März 2009 ausrangiert und der
letzte wurde am 22. Juli 2010 abgebrochen. Leider blieb kein
Triebzug der Nachwelt erhalten, ausser ein Führerstand, dass
sich vor dem Eingang des Vereins «dsf» in Koblenz befindet.
Interessant ist, dass die RABDe 12/12 für eine ganz bestimm-
te Strecke und exakt in der dafür benötigten Anzahl gebaut
wurden. Sie waren auch einer der ersten S-Bahn Triebzüge mit
Allrandantrieb mit dieser Achsfolge.
Mirage, Goldküstenexpress.
Woher kommen diese Namensgebungen?
«Goldküstenexpress»
Das rechte Ufer am Zürichsee liegt an einer sonnigen Lage und
die Grundstückpreise sind sehr gehoben, darum wird es auch
«Goldküste» genannt, Die dort verkehrenden RABDe 12/12
erhielten den Namen «Goldküsten-Express».
«Mirage»
In derselben Beschaffungszeit der RABDe 12/12 wurden von
der Schweizer Armee neue Kampflugzeuge vom Typ «Mirage»
beschafft. Die schnelle Beschleunigung der Züge vergaben
ihnen den Übername «Mirage».